Ksar Ghilane Neuigkeiten Zuchthunde  Würfe Erfolge Bildgalerie

 ◊ Sloughi-Hitparade Unvergessen Zwingerfest Verschiedenes Presse Kontakt

Sammelleidenschaft
A

 

Ksar Ghilane - wie alles begann...

Im Frühjahr/Sommer 1989 waren wir für mehrere Monate in Tunesien. Unter anderem fuhren wir mehrere Male mit dem Jeep durch den Großen Östlichen Erg (Tunesiens Anteil an der Sahara). Auf den vielen Fahrten vom Hauptstandpunkt der Insel Djerba aus nach Tataouine, Douz und über den Schott el-Djerid nach Tozeur war die Oase Ksar Ghilane ein beliebter Rast- und Übernachtungsplatz. Den Namen Ksar (Wehrburg) verdankt die Oase einer französischen Wüstenfestung (im Bild ganz oben), die wie eine Fata Morgana über den goldgelben Dünen des Erg schwebt.

In diesen Wochen lagerte ein Beduinenstamm nahe Ksar Ghilane, mit dem wir dank unsere einheimischen Führers in sehr guten Kontakt kamen. Beim allerersten Treffen erzählte mir einer der Beduinen mit großem Stolz, daß seine Hündin in Kürze Welpen erwarte. Beim nächsten Wiedersehen durften wir die acht Welpen ansehen - von Woche zu Woche sahen wir sie wachsen. Als sie jedoch gerade einen Monat alt waren wollten die Beduinen weiterziehen und überreichten uns zwei Welpen als Geschenk. Da uns damals ein “ Sloughi” kein Begriff war, konnten wir den Wert nicht erfassen, bedankten uns aber trotzdem überschwänglich. Und da standen wir nun mit den beiden Winzlingen. Wir fuhren sofort nach Djerba zurück und in der Familie unseres Fährers konnten wir sie die nächsten Wochen unterbringen.

Die Ernährung war jedoch nicht ganz unproblematisch. Wenn es nach den Einheimischen gegangen wäre, hätten sie Ziegenmilch und darin eingebrocktes Weißbrot als alleinige Nahrung bekommen. Also habe ich unter Mühen Babynahrung und Calciumampullen besorgt und dies der Milch beigefügt.

Tja, und irgendwann musste ich ja mal wieder nach Hause. Normalerweise hätte ich nur Hunde nach Deutschland einführen dürfen, die ordnungsgemäße Impfungen haben. Der dortige Tierarzt bescheinigte mir für die Einfuhr, daß sie zu jung seien, um die zwei notwendigen Impfungen schon zu haben, aber bei bester Gesundheit wären. Bis die ganzen Einzelheiten geklärt waren, vergingen nochmals vier Wochen, so daß ich dann mit Welpen im Ater von acht Wochen nach Hause flog.

In Frankfurt angekommen, ging ich mit meinem Gepäck und der Hundetransportkiste (auf Djerba extra dafür gebaut und mit Eisen verstärkt, damit sie im Gepäckraum den Kleinen auch Schutz bietet) recht zögerlich auf einen Zollbeamten zu. Der schaute in die Kiste, ich gab ihm meine Bescheinigung, er sagte: “Tut mir leid, ich kann kein Französisch!”, ich erklärte ihm den Sachverhalt, er schaute nochmals in die Kiste, guckte in die Runde und meinte: “Ich habe keine Hunde gesehen, gehen Sie mal schnell durch!! Was glauben Sie, was ich wohl tat? Daheim war keine Rede mehr davon, die beidnen “Asylanten” - wie vorher geplant - wegzugeben. Ich hatte ja nun schon die Hälfte ihres Lebens mit ihnen verbracht. Daß Sharoun und Sharif mein Leben komplett veränderten, z.B. von einer Wohnung am Stadtrand in ein Haus auf dem plattesten Land, ist eine andere Geschichte, die ich Ihnen aber auch einmal erzählen werde. So sind wir “auf den Sloughi gekommen” , so begann unsere Liebe zu ihm, ohne die wir heute nicht mehr sein wollten.

Home